17
Mrz

Wie oft hören wir Aussagen wie „Ich wäre gerne gelassener!“?

Gelassenheit ist nach überwältigender Meinung der Deutschen eine positive Tugend. Wir verbinden damit innere Bilder von „in sich ruhen“, „Ruhe ausstrahlen“ sowie „umsichtig und überlegt handeln können“. Dies erfahren wir auch in unseren Seminaren und Workshops, in denen „Gelassenheit“ ein Programmpunkt geworden ist, weil unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich danach sehnen.

In der Tat wäre Gelassenheit eine gelungene Antwort auf unsere „agile“ Welt, die in uns erster Linie mit dem überquellenden elektronischen Postkorb in den Wahnsinn treibt (Nebenbei: Ein früherer Kollege schuf eine automatische Antwort auf alle unternehmensinternen E-Mails, die an ihn „cc“ gerichtet waren: „Ihre Nachricht ist wohl nicht so wichtig, dass sie mich direkt betrifft. Sie wird daher automatisch gelöscht!“).

Wie sehr wünschen wir uns die innere Ausgeglichenheit, um mit Gelassenheit unseren beruflichen (und privaten) Herausforderungen zu begegnen. Dabei sollten wir wissen, dass Gelassenheit ein Zustand ist, den wir von der Bedeutung des Wortes nie werden erreichen können (ähnlich verhält es sich mit dem Wunsch nach Perfektion).

Aber als eine Vision, ein erstrebenswertes Ziel gilt die Gelassenheit schon: Abstand nehmen vom hektischen Geschehen, mit Selbstvertrauen die Dinge anpacken und Vertrauen in andere Menschen haben, die es schon richtig machen werden. Und wenn nicht: Wir als (nahezu) gelassener Mensch wissen, dass wir mit unserem Können und unserer Erfahrung es dann schon wieder richten können. Wie der erfahrene Kapitän auf einem Schiff bei Orkan und tosender See.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen Schritt mehr in Richtung Gelassenheit. Es lohnt sich!