17
Nov

Wir wissen es nicht! Was wir sicher wissen: Es gibt ein Leben vor dem Tod!

Es ist noch keiner vom Tod zurückgekehrt, allerdings gibt es viele Menschen, die kurz vor ihrem Tod immer wieder bestätigen, dass sie gerne mehr Zeit mit ihren Liebsten verbracht hätten. Und mehr das Leben genossen hätten. Also mehr „Lebenszeit“! Die Australierin Bronnie Ware, die jahrelang Sterbende gepflegt hat, sagt: „Keinen meiner Pflegelinge höre ich rückblickend klagen, er wünschte, er hätte mehr gekauft oder besessen, keinen einzigen. Sie hat aus dem, was viele Menschen am Ende ihres Lebens am meisten bedauern, einen Leitfaden für Lebende gemacht: „Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“.

Besonders bei Beerdigungen wird uns klar, dass auch unser Leben endlich ist. Wir sind nur für eine bestimmte Zeit auf dieser Welt. Was hält uns davon ab, das eigene Glück jetzt in die Hand zu nehmen? Mich selbst zu achten und mit all meinen Stärken und Schwächen zu respektieren, zu lieben? Bronnie Ware empfiehlt auch: „Folge Deinem Herzen und nicht den Erwartungen anderer Menschen.“ Vor langer Zeit scherzte ich bereits mit dem fiktiven Buch der verpassten Gelegenheiten.

Und mir wurde klar, dass das Jammern zahlreicher Menschen aus der Ohnmacht und dem fehlenden Mut, Dinge zu verändern, kommt. Eine meiner Lieblingsfragen im Coaching ist: Was kann schlimmstenfalls passieren? Erstaunlicherweise sind die Coachees häufig überrascht über ihre Antworten und kommen dann zu der Entscheidung: Ja, ich mach`s! Sie nehmen die Situation ernst und werden aktiv, sofern sie können. Nicht-veränderbare Situationen werden durch einen Perspektivenwechsel erträglicher. Und manchmal braucht nur eine minimale Bewegung / Veränderung, um Großes zu bewirken. Das System reagiert auf jede noch so kleine Intervention. Wie ein Stein, den ich ins Wasser werfe, der Kreise zieht. Oder wie das Mobile: sobald ich einen Teil bewege, bewegt sich alles mit.

 

Also: was hindert uns daran, unser Leben jetzt zu leben? Unserer Intuition zu folgen und Entscheidungen für uns zu treffen? Die Minuten, in denen ich jetzt diesen Beitrag schreibe, sind jetzt vorbei, sie kommen nie wieder! Unwiederbringbar! November und Dezember sind die Monate, in denen wir mehr zur Besinnung kommen, es wird früher dunkel, und es wird kälter. Allerheiligen und Totensonntag sind die christlichen Feiertage, die uns auch wieder an unsere Vergänglichkeit erinnern.

Unser Leben ist unsere wertvollste Ressource! Mit Verschwendung schaden wir uns selbst.

Ich habe nur diese eine Zeit auf diesem Planeten, heißt für mich: Begegnungen pflegen, Konflikte angehen und klären, Stopp sagen, für mich sorgen! Meine Talente nutzen und fördern. Lieblingserfolge feiern! Über mich selbst lachen. Sinn stiften. Gut arbeiten. Gut essen. Gut faulenzen…. Und auch mal alle fünfe gerade sein lassen. Miteinander reden. Wissen anhäufen. Sich helfen lassen. Und den Menschen, die mir wichtig sind, zu Lebzeiten sagen, was sie mir bedeuten.

Leben Sie wohl!